Unternehmen aller Größen in Deutschland müssen sich darauf einstellen, dass in Zukunft ältere Menschen bei ihnen arbeiten werden. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter insgesamt wird steigen und es wird außerdem Mitarbeiter geben, welche bis ins hohe Alter berufstätig sein werden. Dies hat zwar für die Unternehmen viele Vorteile, fordert ihnen aber auch ein bisher nicht gekanntes Maß an Flexibilität ab. Wir gehen hier auf ein paar Punkte ein.
Die Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern
In vielen Unternehmen gibt es bis heute Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern. Dies gilt besonders für Bewerber um einen Arbeitsplatz, die ein bestimmtes Lebensalter erreicht haben. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wurden hier oft jüngere Bewerber bevorzugt. Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern beruhen oft auf der Sorge, dass diese Mitarbeiter häufiger krank sein könnten und dem stressigen Berufsalltag nicht mehr gewachsen sind. Auch wird ihnen nur geringe Kompetenz bei der Nutzung moderner Technik nachgesagt. Ein weiterer Punkt ist das Image, welches eine Firma durch ihre Mitarbeiter transportiert. Hier war lange ein junges Team mit jungen Mitarbeitern gefragt.
Bedenken wegen bürokratischer Hürden
Gegen die Einstellung älterer Mitarbeiter spricht, aus Sicht vieler Unternehmen, der erhöhte administrative Aufwand, den sie verursachen können. Besondere Trainings können notwendig sein. Auch komplizierte Berechnungen bei Altersteilzeit, Hinzuverdienstgrenzen bei älteren Arbeitnehmern und steuerliche Sonderfälle verursachen mehr Papierkram im Unternehmen. Hier gibt es in der Tat deutlichen Verbesserungsbedarf, jedoch hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bereits Aktivitäten angekündigt, welche es Unternehmen erleichtern sollen, Senioren einzustellen.
Soziale Normen
Ein Arbeitnehmer, der 30 Jahre lang zum Beispiel als Filialleiter in einem Supermarkt gearbeitet hat und sich nun um eine Teilzeitstelle an der Kasse eines Supermarktes bewirbt, um seine Rente aufzubessern, verursacht bei Vorgesetzten und Kollegen ein ungutes Gefühl. Soziale Normen prägen das Arbeitsleben und werden durch ältere Arbeitnehmer, die nicht mehr auf Stellen eingesetzt werden, die ihrer Qualifikation entsprechen, gebrochen. Hier muss der Arbeitsmarkt insgesamt toleranter werden.